25.02.2020

IMPRÄGNIERUNG

Hallo alle Outdoor-Begeisterten! 

Oft erhalten wir Fragen darüber, wie Bekleidung mit Membrane richtig imprägniert wird, was die beste Imprägnierung ist, oder ob eine Imprägnierung hilft, wenn die Jacke schon undicht ist. So habe ich mich entschieden, dass ich dieser Problematik sozusagen näher auf den Zahn fühle. 

 

In erster Linie müssen wir die Begriffe wasserdicht und wasserabweisend aufklären, und die Unterschiede dazwischen erklären. Also: 

 

  • Wasserdichtigkeit ist die Fähigkeit, kein Wasser von der Außenseite des Materials auf die Innenseite durchzulassen. In der Regel wird das durch eine Membrane - eine dünnem Schicht, die von innen Dampfmoleküle durchlassen kann, aber schon keine Wassermoleküle, die gegenüber dem Dampf um ein Vielfaches größer sind. Deshalb kommen sie nicht nach innen durch. Ausgedrückt wird das durch die s.g. Höhe der Wassersäule – also dem Druck, den dir Membrane aushält, bevor sie Wasser durchlässt. Diese wird in Millimeter angeführt und je höher der Wert ist, desto widerstandsfähiger ist das Material gegenüber einem Wassereinbruch.
  • Wasserabweisungist eine Eigenschaft des Außenmaterials, das durch eine Imprägnierung abgesichert wird. Sie kümmert sich darum, dass der Regen über eure Jacken in Tropfen auf den Boden abperlt und nicht in das Obermaterial der Jacke eindringt (benetzt). Diese Imprägnierung wäscht sich mit der Zeit aus der Jacke und sie muss von Zeit zu Zeit erneuert werden, anderenfalls kommt das Wasser bis zur Membrane. Die hält es zwar auf, so dass es nicht zu einer Durchdringung des Materials kommt, aber nasse Kleidung ist einerseits schwerer und vom Gefühl her kälter, andererseits verringert es entscheidend dessen Atmungsfähigkeit. 


Für eure Vorstellung - so sehen Fluor- oder Silikonketten auf einem richtig imprägnierten Gewebe aus. Die Imprägnierung bildet feine Härchen, die eine Befeuchtung der Oberfläche einschränken.
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Für eure Vorstellung - so sehen Fluor- oder Silikonketten auf einem richtig imprägnierten Gewebe aus. Die Imprägnierung bildet feine Härchen, die eine Befeuchtung der Oberfläche einschränken.

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Und so sieht sie nach intensivem Tragen und nach einigen Wäschen aus. Es ist zu sehen, dass der Schutz schon nicht mehr ideal ist und es zu einer Benetzung des Materials kommen kann.Sobald also der Regen auf eurer Kleidung keine Tropfen mehr bildet, aber beginnt, einzudringen, ist es höchste Zeit für eine Erneuerung der Imprägnierung. Wie vorgehen?

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Wascht zuerst die Kleidung mit Waschpulver für Outdoor-Bekleidung und lasst sie trocknen. Ihr wollt doch unter der Imprägnierung keine Verschmutzungen und Schweiß konservieren, die negativ die Funktion der Membrane beeinflussen.
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Dann sprüht ihr den äußeren Teil der Bekleidung ungefähr aus einer Entfernung von 20 cm ein. Idealerweise lose auf einem Bügel draußen auf dem Balkon aufgehangen, oder in einem gut belüfteten Raum.


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Dann sprüht ihr den äußeren Teil der Bekleidung ungefähr aus einer Entfernung von 20 cm ein. Idealerweise lose auf einem Bügel draußen auf dem Balkon aufgehangen, oder in einem gut belüfteten Raum.


Und jetzt kommen wir zur nächsten häufigen Frage – welche Imprägnierung soll man aus dem breiten Angebot auswählen? Auch wir waren uns nicht zu einhundert Prozent sicher und so haben wir uns entschieden, die am meisten am Markt verfügbaren Imprägnierungen im Labor der Technischen Universität in Liberec zu testen. Wir haben das von uns für die Jacken GUIDE und DEVIL ALPINE verwendete Material genommen und ließen es zehn Mal gemeinsam mit Beutel voller Druckknöpfe aus Metall waschen, damit wir eine gewöhnliche Abnutzung simulieren. 

Dann haben wir das Material imprägniert und ließen es erneut waschen - fünf Mal, zehn Mal, zwanzig Mal. Danach haben wir uns an Fachleute von der Universität gewandt und haben sie um einen s.g. Spray-Test gebeten – das zu testende Material wird in einen Ring eingespannt, mit Wasser besprüht und dann wird auf der Grundlage einer fotografischen Skala die Benetzung ausgewertet.

 

In Wirklichkeit sah es wie folgt aus:

 

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Was uns aber am meisten interessiert, sind die Ergebnisse, oder? Ich muss im Voraus sagen, dass ihr mit keiner der getesteten Imprägnierungen einen Fehler macht, alle weisen einen hohen Schutzgrad vor Benetzung auf und die Unterschiede zwischen ihnen waren minimal. 

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Trotzdem würde ich nach den Ergebnissen des Tests eine einzige Imprägnierung empfehlen, und zwar TOKO Eco Textile Proof. Diese Imprägnierung hat uns außer den besten Ergebnissen auch durch die hohe Umweltfreundlichkeit überzeugt - deren aktiver Bestandteil ist ein gesundheitlich unbedenkliches Silikon und zum Aufbringen wird ein mechanischer Zerstäuber verwendet. Es ist nicht verwunderlich, dass dieses Produkt sowohl den Outdoor Industry Award erhalten hat, als auch die Kriterien für die Auszeichnung Bluesign erfüllt. 

Das hat uns so gefallen, dass wir uns entschieden, dieses Produkt in unserem E-Shop aufzunehmen, wo auch ihr es kaufen könnt und euren Hardshell-Lieblingen eine wirklich überdurchschnittliche Pflege zukommen lassen könnt.

Martin M. D.A.

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